Hannover ist eine lebenswerte und saubere Stadt. Doch stören sich viele Bürgerinnen und Bürger an Schrottfahrrädern, die Fahrradständer blockieren. Dies passiert insbesondere in der Innenstadt, aber auch in reinen Wohngebieten wie zuletzt in der Oststadt. Die aha-Stadtreinigung flext in diesen Tagen insgesamt etwa 320 herrenlose Fahrräder in der Innenstadt sowie Oststadt ab und entsorgt sie. Die Aktion, die auch vor dem Grand Hotel Mussmann und dem Kaufhof am Ernst-August-Platz stattfand, wird regelmäßig in verschiedenen Stadtteilen Hannovers durchgeführt. Darüber hinaus kontrollieren die Abfallfahnderinnen und Abfallfahnder bei ihrer täglichen Arbeit stadtweit Räder und räumen diese ab.

„Die Stadt Hannover fördert nachhaltige Mobilität und auch die Stadtreinigung freut sich, wenn immer mehr Menschen für den Umweltschutz und ihre eigene Gesundheit auf das Fahrrad umsteigen. Leider blockieren Schrotträder oft Stellplätze für andere Radfahrer. Die Stadtreinigung will durch die Abräumaktionen die Fahrradmobilität stärken und somit auch für saubere Luft sorgen“, erklärt Mathias Quast, Leiter aha-Stadtreinigung.

Wie wichtig diese Arbeit ist, zeigen eindrücklich die Zahlen: Im vergangenen Jahr kontrollierten die aha-Beschäftigten 9.136 Räder, davon wurden 1.541 Schrotträder entfernt. Bis Ende Juni diesen Jahres waren es bereits 3.479 kontrollierte und 462 entfernte Räder. Die Kosten für das Entfernen von Alt-Rädern aus dem öffentlichen Raum trägt die Allgemeinheit, also der Gebührenzahler. Der Erlös aus dem Verkauf des Schrotts steht in keinem Verhältnis zu den Kosten, die durch die Beseitigung der Schrotträder entstehen.

Schrotträder sind wie illegaler Müll zu behandeln. Hierbei steht der Littering-Gedanke im Vordergrund. Denn wo solch ein Rad steht, stehen schnell ganz viele. Die Entfernung von Alträdern trägt auch zur Sicherheit der Fahrradfahrer bei, denn alte und defekte Fahrräder bilden eine hohe Verletzungsgefahr.

Um die Entfernung von Alt-Rädern aus dem öffentlichen Verkehrsraum der Landeshauptstadt Hannover kümmern sich die Abfallfahnderinnen und Abfallfahnder der Stadtreinigung. Bei aha gehen hierzu regelmäßig Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern ein. Außerdem sehen die aha-Beschäftigten auf ihren Touren durch die Stadt selbst regelmäßig Schrotträder. Um ein effektives logistisches Abarbeiten zu gewährleisten, werden die Hinweise der Bürgerinnen und Bürger und der Abfallfahndung zunächst gesammelt, um die Räder anschließend gebündelt zu entfernen.

Dabei gilt folgende Regelung: Die Fahrräder können nur beseitigt werden, wenn der Eigentümer in der Absicht, auf das Eigentum zu verzichten, den Besitz der Sache aufgibt, weil es Abfall ist. Das ist immer dann zu vermuten, wenn das Fahrrad schrottreif ist, es also nur mit erheblichem Aufwand wieder entsprechend seiner Bestimmung genutzt werden kann. Das ist dann der Fall, wenn nur noch der Rahmen vorhanden ist, die Räder so verbogen sind, dass sie erneuert werden müssen oder der Rahmen gebrochen ist.

Es werden auch Fahrräder aus dem öffentlichen Straßenraum entfernt, die nicht unmittelbar als Schrott anzusehen sind. Das sind Fahrräder, die nach Aussagen von Bürgerinnen und Bürgern mindestens sechs Monate nicht bewegt wurden, dieses aufgrund des Allgemeinzustandes auch entsprechend ersichtlich ist und sie nur mit erheblichem finanziellem Aufwand wieder instandgesetzt werden können. Bei diesen Fahrrädern besteht die Vermutung, dass das Eigentum an der Sache aufgegeben wurde. Die Räder werden mit einem Aufkleber versehen, der den Eigentümer auffordert, es aus dem öffentlichen Raum zu entfernen. Ansonsten wird das Fahrrad nach vier Wochen durch aha entfernt. Die Fahrräder werden dokumentiert (Hinweisgeber, Foto, Rahmengestell-Nummer, Farbe) und anschließend mit einem Presswagen verschrottet. Mit dieser Vorgehensweise wird sichergestellt, dass aha durch die Eigentümer weder strafrechtlich noch zivilrechtlich belangt werden kann. Die Entfernung geschieht in Absprache mit dem Ordnungsamt, der Polizei und der Stadtverwaltung. Da aha nicht wissen kann, ob es sich um ein Fahrrad handelt, welches durch den eigentlichen Fahrradbesitzer aufgegeben wurde oder es sich um ein gestohlenes Fahrrad handelt, wird das Rad ausnahmslos der Verschrottung zugeführt. Für aha ist wichtig, dass diese Fahrräder aus dem öffentlichen Verkehrsraum entfernt werden und diesen nicht weiter gefährden oder blockieren.

Wer Hinweise auf „herrenlose“ Fahrräder geben möchte, kann die Service-Hotline von aha anrufen: 0800 – 999 11 99. Ganz einfach geht die Meldung auch mit der „Hannover sauber!“-App, die kostenlos heruntergeladen werden kann.

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