Do it!-Momente

Nachhaltig Leben mit geringem Aufwand und großer Wirkung

Für einen nachhaltigeren Lebensstil finden sich zahlreiche Herangehensweisen und Tipps. Aber unabhängig vom direkten Alltagshandeln gibt es viele kleinere Schalthebel, die man einmal in Bewegung setzen kann. Dabei kann man mit wenigen Minuten Aufwand einen extrem großen Effekt erreichen. Neugierig? Dann lasst euch auf unsere fünf folgenden Tipps ein …

Auf Ökostrom wechseln

Jeder Wechsel im deutschen Stromnetz hin zu Ökostrom fördert den Ausbau erneuerbarer Energien und verkleinert damit effektiv den eigenen CO2-Fußabdruck. Die Umstellung ist in ein paar Minuten schnell erledigt. Ökostrom ist nicht teurer, oft sogar günstiger. Es ist wichtig, auf gelabelte Ökostromtarife zu achten, um potenzielles „Greenwashing“ bei Anbietern zu vermeiden, bei denen der Einsatz erneuerbarer Energien nicht explizit genannt wird. Sicherheit geben dabei das Grüner-Strom-Label und das ok-power-Label. Beim Wechsel besteht keine Gefahr eines plötzlichen Stromausfalls, denn der alte/neue Betreiber ist auch bei möglichen Problemen zur weiteren Stromversorgung verpflichtet. Bei der Suche eines passenden Anbieters ist es wichtig, auf die Tarifbedingungen zu achten: Kündigungsfristen, Zahlungsmodalitäten, Preisgarantien etc. Auf der Website des gewählten Anbieters kann der „Antrag zur Stromlieferung“ gestellt werden. Um die Kündigung des alten Vertrags kümmert sich der neue Anbieter. 

Die Stromerzeugung ist in Deutschland der größte Treiber beim Ausstoß von Treibhausgasen. Durch den Ausbau erneuerbarer Energien können Emissionen verringert werden. Also: Eigentlich ist es Quatsch, nicht zu wechseln! 😉

CO2-Ausgleich durch Zertifikate

Im Durchschnitt hinterlässt jede Person in Deutschland pro Jahr einen CO2-Fußabdruck von elf Tonnen. Im Alltagshandeln lässt sich bereits viel CO2 einsparen, indem man zum Beispiel den Fleisch- und Milchkonsum eindämmt. Durch die freiwillige Kompensation durch Zertifikate können Emissionen durch den persönlichen Verbrauch von Heizenergie oder Bahn- und Autoreisen ausgeglichen werden. Das funktioniert so, dass die ausgestoßene Menge an CO2 ermittelt wird. Durch den Kauf von Zertifikaten werden Klimaschutzprojekte unterstützt, die die entsprechende Emissionsmenge ausgleichen. Diese Projekte sind durch die Kompensationszertifikate gestützt und stellen somit zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen dar. Bei der Auswahl der Kompensationsanbieter ist es wichtig, auf Qualitätsstandards zu achten, zum Beispiel: Gold Standard CER, Gold Standard VER, MoorFutures, CDM, Plan Vivo oder VCS.

Bei den Klimaschutzmaßnahmen gibt es unterschiedliche Projektbereiche, wie erneuerbare Energien und Energieeffizienz oder solche, die zur Reduzierung bzw. Einbindung von CO2 beitragen. Dazu gehören Projekte in der Landwirtschaft, in Wäldern, Forstwirtschaft und Mooren. Außerdem gibt es Projekte zur Verringerung von Emissionen aus Entwaldung und Waldschädigung und Emissionsminderung im Bereich Abfall und Deponiegas, Industrie und Transport.

Ein gutes Beispiel für effektiven Klimaschutz in Deutschland ist die die Wiedervernässung von Mooren, die langfristig CO2-Emissionen verringern. Gleichzeitig tragen diese Projekte zum Erhalt der Kulturlandschaft mit ihrer Vielfalt seltener Tier- und Pflanzenarten bei.

Zero-Waste im Bad ausprobieren

Auch im Alltag kann man mit kleinen Stellschrauben feste Gewohnheiten nach und nach aufbrechen und somit langfristig Ressourcen und Klima schützen. Durch das inzwischen breite Angebot, auch in den gängigen Drogerien, lässt sich Zero-Waste im Badezimmer mit wenig Aufwand einfach ausprobieren. Plastikverpackungen sind durch feste Seifen, Shampoos, Spülungen und Körperseifen vermeidbar. Ökologische Inhaltsstoffe und die Vermeidung von Palmöl und Mikroplastik in den Produkten tragen zur Nachhaltigkeit im eigenen Badezimmer bei. Eine besonders einfache Umstellung funktioniert mit Zahnbürsten aus Bambus oder Holz statt Plastik. Oft findet man das alternative Produkt im Regal direkt neben dem Herkömmlichen.

 

Advent, Advent… die vierte Kerze brennt.

Weihnachten steht kurz bevor. Zum Glück sind bei Marc inzwischen alle Pakete angekommen. Wer wen zu Weihnachten wann besucht, steht in seiner Familie immer noch nicht fest. Aber Marc sieht es entspannt und schaut einfach, was passiert.
Seine Wohnung hat er inzwischen endlich mal aufgeräumt. Die Gespräche mit Alfred haben ihn zum Nachdenken gebracht. Aktuell lebt es sich mit seinen Lieferdiensten sehr gut, aber wahrscheinlich ist es doch mal schön, raus zu gehen und Dinge von Mensch zu Mensch zu erledigen, wenn es die Zeiten wieder zulassen. Auch der längst vergessene To-go-Becher hat ihm zu denken gegeben. Nur zehn Minuten lang hat er ihn benutzt und dann flog ihm der Becher zwei Wochen später vor die Füße. Nachhaltig ist das nicht, darüber hat er sich vorher keine Gedanken gemacht.
Auf dem Weg zum Treffen mit Alfred fallen ihm die vermüllten Plätze Hannovers noch stärker auf als sonst. Eigentlich wollte er sich noch einen Kaffee beim Bäcker holen, aber er hatte immer noch ein schlechtes Gewissen, wegen des To-go-Bechers. Da sieht er plötzlich den roten Aufkleber im Fenster der Bäckerei und ihm geht ein Licht auf: Der Hannoccino! Den nachhaltigen Mehrwegbecher kann er für 2 € Pfand mitnehmen und ihn dann in einer anderen Wechselstube in Hannover wieder abgeben. Dass er da nicht schon vorher draufgekommen ist! So bestellt sich Marc seinen Cappuccino im Hannoccino und geht damit zu seinem letzten Treffen mit Alfred.
Alfred wartet schon mit seiner dampfenden Thermoskanne. „Ist das nicht ein herrlicher Wintertag? Wie geht es dir?“
„Gut soweit. Ich habe viel darüber nachgedacht, worüber wir heute sprechen könnten. Ich habe ein schlechtes Gewissen und das Gespräch letzte Woche hat mir viel zu denken gegeben. Vielleicht finden wir heute ein schöneres Thema. Wie geht es dir denn?“
„Sehr gut geht es mir. Weihnachten, das große Fest der Freude, steht vor der Tür. Ich möchte meine Hoffnungen mit dir teilen, dass unser Hannover auch in Zukunft eine lebenswerte Stadt bleibt. Vielleicht überlegen wir beide, wie wir unseren Beitrag dazu leisten können. Ich bin zwar schon alt, aber nicht träge.“
Träge war Alfred noch nie. Selten ist Marc ein so engagierter, freundlicher und lebensfroher älterer Herr begegnet.
„Ich habe schon etwas dabei,“ sagt Marc und zeigt auf seinen Hannoccino. „Ja, prima. Ich auch!“, lacht Alfred und zeigt auf seine Thermoskanne.
Marc kramt sein Smartphone hervor: „Ich habe mir dazu auch einige Gedanken gemacht und gegoogelt, was man tun könnte. Es gibt zu To-go-Verpackungen jede Menge Alternativen, die biologisch abbaubar sind oder besser recycelt werden können. Und ich habe in einen Artikel gelesen, dass insgesamt mehr auf regionale Mehrwegsysteme gesetzt werden muss. Da sind wir mit dem Hannoccino in Hannover ja schon auf einen guten Weg.“
Alfred wirft ein: „Tja, aber es fehlen die Alternativen für alles andere! Der Becher ist super, aber was ist mit dem ganzen Imbissgeschäft? Und im Supermarkt kriegst du auch das meiste mit Verpackung. Da muss noch einiges im Handel passieren. Und der Konsument muss es dann ja auch noch kaufen wollen.“
„Es gibt mehrere Unverpackt-Läden, aber die sind meistens teurer. Und es ist für viele noch zu umständlich, mit vielen Behältern loszugehen, da muss man sich auch erst mal im Alltag umstellen,“ bemerkt Marc.
Alfred lacht und erzählt: „Aber das ist ja schon mal was! Da kann ja jeder was machen. Wir haben ganz früher auch unsere leeren Milchflaschen vor die Tür gestellt und gegen volle gewechselt bekommen. Das hat lange funktioniert! Bis die Tetrapaks kamen.“
Marc schaut auf seinem Smartphone nach und hakt ein: „Tetrapak hat viele Vorteile als Verpackung aber die sind aus Verbundmaterial: Papier, Alu und Kunststoff. Diese drei Schichten lassen sich später nicht mehr voneinander trennen und recyceln.“
„Das heißt dann wohl, ab in die Verbrennung, oder was?“, fragt Alfred.
„Ja. Immerhin wird dann bei der Verbrennung wieder Strom gewonnen. Aber andere Sachen aus Kunststoff sind gut recyclingfähig, solange sie nicht aus mehreren Sorten bestehen.“
„Woher weißt du das denn alles? Steht das da alles drin in deinem Smartphone?“ Alfred versucht mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand einen Blick auf Marcs Handy zu werfen.
Marc antwortet: „Ja, ich habe bei aha einen ganz praktischen Alltagshelfer rund um Abfall gefunden, den aha Alltagsguide. Wenn du zu Weihnachten ein Smartphone bekommst, kannst du dir den auch herunterladen. Man kann ihn aber auch gedruckt bestellen, kostenlos. Da stehen noch mehr gute Hinweise drin!“
Alfred freut sich: „Danke für den Tipp. Das mache ich sicher!“
Die beiden haben inzwischen ihre Getränke ausgetrunken.
„Komm, packen wir es an,“ ruft Alfred plötzlich, steht auf und zieht zwei Paar Arbeitshandschuhe und eine Rolle Müllsäcke aus seiner Tasche und zeigt dabei auf die vermüllte Wiese, an der Marc auf dem Hinweg vorbeigegangen war.
„Warum nicht,“ sagt Marc ohne zu zögern, und das ungleiche Paar macht sich an die Arbeit. Nach einer halben Stunde ist die verdreckte Wiese wieder sauber.
„Gut, mein Junge,“ sagt Alfred, „wir haben es geschafft. Ich gehe jetzt nach Hause. Ich wünsche dir ein wunderbares Weihnachtsfest. Ich habe die Zeit mit dir sehr genossen.“ Marc lächelt. „Ja, das habe ich auch. Und ich denke, wir haben beide etwas dazugelernt. Ich wünsche dir auch ein schönes Weihnachtsfest“.
Und während die ersten Schneeflocken vom Himmel fallen, geht das ungleiche Paar seiner Wege. Jung und Alt konnten durch diese vier kurzen Begegnungen voneinander lernen und profitieren. Gemeinsam für eine saubere Stadt.
Eine frohe und etwas sauberere Weihnacht wartet auf Hannover.

Advent, Advent… die dritte Kerze brennt.

Es geht immer schneller auf Weihnachten zu. Marc wartet auf seine letzten Online-Bestellungen. Die Kartons stapeln sich schon jetzt. Wann kommt endlich das letzte Geschenk für seine Eltern an? Marc ärgert sich tierisch. Auch die Planung des Heiligabends wird andauernd umgeschmissen. Mit den Eltern in die Kirche? Okay, das fällt wohl aus. Gut, dann kommt Marc eben direkt zu seinen Eltern. Aber dann wollen seine Eltern womöglich doch lieber alleine feiern. Oder dann wieder nicht? Dann will Marcs Schwester alleine mit ihrem Partner feiern. Aber vielleicht später dazu stoßen. Oder vielleicht lieber nicht? Dieses Jahr ist alles so anders. Alles ist so kompliziert. Wie soll man sich da richtig auf Weihnachten freuen?

Die vergangene Woche war sehr stressig für Marc. Vom verbleibenden Jahr ist nicht mehr viel übrig und seine letzten Projekte müssen noch abgeschlossen werden. Und Homeoffice birgt auch seine Tücken mit abstürzender Technik und schlechter Konferenzverbindung.

Endlich Wochenende. Es ist wieder Sonntag und Marc macht sich auf den Weg zum Treffpunkt mit Alfred. Was soll er ihm über die heutige Welt erzählen? Marc versucht, seine widersprüchlichen Gedanken zu sortieren.

Dieses Mal wartet Alfred schon auf der Bank auf ihn. „Da bist du ja, ich bin schon ganz gespannt! Meine Enkel wollen mir ein Smartphone zu Weihnachten schenken und ich weiß gar nicht, was ich damit machen kann. Und überhaupt verstehe ich gar nicht, was die jungen Leute heutzutage hinter ihren Computern und Telefonen so treiben.“

„Eigentlich alles“, antwortet Marc. „Morgens weckt mich der Wecker vom Smartphone. Dann lese ich beim Kaffeetrinken die Zeitung auf dem Smartphone. Ich checke meine Mails, meine Nachrichten und die sozialen Medien. Danach geht es ins Homeoffice an den PC. Ich arbeite komplett digital, alle Treffen finden per Video-Telefonie statt.“

Alfred runzelt die Stirn. „Das klingt ja alles sehr unpersönlich. Gehen die jungen Leute denn überhaupt noch vor die Tür?“

„Zurzeit natürlich eher nicht.“ Marc fängt an zu grübeln. Eigentlich hat er sich schon immer alles bequem liefern lassen. Alles, was es so gab und was er brauchte, bestellte er gern online. Essen, Kleidung, Technik, Möbel, sogar die Online-Apotheke nutzte er.

„Bei mir stapeln sich die Kartons und die Verpackungen von den Lieferdiensten. Sowohl mein Essen als auch meine Weihnachtsgeschenke bekomme ich nach Hause geliefert.“

Alfred seufzt: „Heutzutage ist alles anders. Auch die Straßen sehen anders aus. Überall fliegen die Verpackungen für Essen zum Mitnehmen durch die Gegend. Hat denn keiner mehr Zeit, in Ruhe zu essen? Warum muss der Müll überall in der Stadt herumfliegen und unsere Umwelt verschmutzen? Früher habe ich die Weihnachtsgeschenke für unsere Kinder noch selbst aus Holz geschnitzt und lackiert. Die existieren heute noch, die Enkelkinder spielen immer noch gern mit ihnen.“

Wie es der Zufall so will, weht der Wind dem ungleichen Paar einen leeren To-go-Becher vor die Füße. Marc erschrickt, denn mit krakeliger Schrift ist sein Name auf dem Becher zu erkennen, der bei der Bestellung draufgeschrieben wurde. Das war der Becher von vor zwei Wochen, den er einfach weggeworfen hatte, als sie sich das erste Mal trafen.

Alfred seufzt. „Weißt du, meine Kinder sind genau so alt wie du. Aber sie nehmen sich keine Zeit mehr, alles muss schnell gehen und ich komme gar nicht mehr mit ihnen ins Gespräch. Ich weiß auch gar nicht mehr, wie ich an sie herankommen, sie erreichen kann. Deshalb freue mich so, dass wenigstens du dir die Zeit nimmst.“

Marc ist ganz gerührt. „Gerne! Ich gehe tatsächlich kaum noch vor die Tür und spreche mit den Menschen. Deshalb ist das hier für mich eine ganz besondere Erfahrung.“

„Tja, das ist es für mich auch.“ Schulterzuckend lächeln sich Marc und Alfred hinter ihren Masken an.

„Ich muss los, lass uns nächste Woche weitersprechen, Marc. Ich bringe meine Thermoskanne mit Winterpunsch mit, dann ist es noch etwas netter, so kurz vorm Fest.“

„Selbe Zeit, selber Ort“. Mit diesen Worten verabschiedet sich das ungleiche Paar und jeder geht wieder seiner Wege. Bis zur kommenden Woche, dem vierten Adventssonntag…

Advent, Advent… die zweite Kerze brennt.

Marc hat keinen Bock mehr. Die To-Go-Verpackungen der letzten Woche stapeln sich in seiner Küche, in letzter Zeit hat er absolut keine Lust zu kochen. Absolut urlaubsreif. Aber was soll er zu Hause schon großartig machen, wenn er endlich Urlaub hat? Mit Netflix&chill die Welt retten. Essen bestellen wird er wahrscheinlich trotzdem, support your locals und so.
Einziger rätselhafter Lichtblick bleibt für ihn die Begegnung mit Alfred, dem alten Straßenreiniger, am Sonntag. Mal sehen, wie das wird. Immer wieder denkt Marc daran, nicht hinzugehen. Denn eigentlich hat er keine Lust auf einen alten Mann, der ihm erzählen will, wie die Welt funktioniert. Aber Alfred hatte so etwas Beruhigendes an sich. Außerdem lebt Marc durch sein Homeoffice schon so lange sozial völlig isoliert. Eine persönliche Begegnung, natürlich auf Abstand, würde ihm sicher guttun.
Endlich ist es Sonntag. Marc wartet ungeduldig auf der Bank, dem vereinbarten Treffpunkt, aber von Alfred keine Spur. Als er fast schon wieder verschwinden will, kommt Alfred doch noch mit seinem Gehstock um die Ecke.
„Ich habe 35 Jahre lang hier jeden Tag alles für euch sauber gemacht! Gekehrt, Müll eingesammelt und Abfalleimer geleert“, sagt Alfred. „Jeden Morgen auf’s Neue. Da kann ich heute auch mal ein bisschen zu spät kommen.“
Marc lächelt unter seiner Maske. Das Lächeln kommt bei den Augen an und ist so auch für Alfred sichtbar. „Da haben Sie recht! Aber ich hatte schon befürchtet, Sie kommen gar nicht mehr.“
„Keine Sorge, auf mich ist Verlass“, sagt Alfred bestimmt. „So, jetzt beginnt unsere kleine Zeitreise: Früher gab es elf Betriebshöfe in Hannover. Alle Aufgaben waren zusammengelegt: Müllabfuhr, Sperrmüll, Straßenreinigung und Winterdienst. Damals waren wir so etwas wie eine Familie. Wir kümmerten uns gemeinsam um unseren Bereich und halfen einander.
Der Müll musste von der Straße, egal wie. Es gab keine technische Unterstützung durch Laubblasgeräte oder Hochleistungs-Kehrmaschinen oder LKWs. Wir packten einfach an. Und nach getaner Arbeit waren die Straßen sauber. Es gab noch keine To-Go-Verpackungen. Wir tranken unseren Kaffee aus der Tasse und aßen die Bratwurst vom Teller. Pausen machten wir im Betriebshof, brachten unsere Brote von zuhause mit und spielten Skat.
Blaue und gelbe Säcke gab es auch noch nicht, die Menschen hatten gar nicht so viel zum Wegwerfen wie heute. Gelesene Zeitungen wurden weitergegeben, Kleidung von anderen aufgetragen. Gekauft wurde im Geschäft oder es wurde aus dem Katalog bestellt. Und das schriftlich mit der Bestellkarte oder per Telefon. Möbel, Autos oder Fernseher wurden noch repariert. Und jeder kannte jemanden, der etwas konnte oder hatte. Wir waren mit viel weniger zufrieden und stolz darauf, auch mal die Familie zum Essen einladen zu können.
Im Winter warteten wir zu Hause am Telefon auf den Winterdienst-Einsatz, Handys gab es noch nicht. Trotzdem waren wir damals entspannter und hatten trotz fehlender Technik mehr Zeit für uns. Heute vermisse ich die Gespräche über’s Angeln, Skatspielen und den Austausch von Reparaturanleitungen.“ Alfred schaut verträumt ins Leere.
Marc ist völlig abgetaucht und sieht den jungen Alfred förmlich mit seinen Kollegen Skat spielen. Wie anders ist doch die Welt, in der wir heutzutage leben, denkt er sich. „Das reicht für heute“, sagt Alfred und steht auf. „Lass uns doch am nächsten Adventssonntag weiterreden. Ich wüsste gerne mehr darüber, wie die Welt von heute aussieht. Ich komme gar nicht mehr hinterher.“
„Na klar! Vielen Dank, das war sehr spannend. Ich freue mich auf das nächste Mal“, antwortet Marc.
„Selbe Zeit, selber Ort“. Mit diesen Worten verabschiedet sich das ungleiche Paar und jeder geht seiner Wege. Bis zur kommenden Woche.

Advent, Advent… die erste Kerze brennt.

Marc kann es kaum fassen: Schon wieder steht Weihnachten vor der Tür. Der Bahnhof ist voll beleuchtet und die Straßen sind voller bunter Lichter. Immerhin etwas, auf das man sich in diesem Jahr verlassen kann. Das typische dichte Gedränge auf den Straßen und in den Läden ist allerdings nicht zu beobachten. Keine Menschenmengen, sie sich auf den Weihnachtsmärkten von einem Stand zum nächsten schieben. Alle bleiben in diesem Jahr auf Abstand. Geschenke werden nur noch online bestellt. Aber das hat Marc schon immer so gemacht. Er hat gar keinen Bock auf die ganze Geschenkeschlacht. Ab und zu trifft er sich mit seinem Kumpel und holt sich an der früheren Lieblingskneipe ein Bier zum Mitnehmen. Mit dem Feuerzeug geöffnet, der Kronkorken klimpert auf die Straße und Prost! Mit dem Döner um die Ecke geht es dann ab in den Park. Wenn die Abfalleimer dort wieder voll mit Pizzakartons und Dönerfolien sind, landet sein Müll auch gerne einfach mal daneben. Pech gehabt.

Es ist der erste Advent, die Sonne scheint und Marc spaziert durch die Straßen. Schon wieder sind alle Abfalleimer voll mit Müll. Da wirft er seinen leeren Coffee-To-Go in hohem Bogen in den nächsten Busch. „He!“, ruft da eine Stimme. Marc erschrickt kurz aber es ist nur ein kleiner bärtiger alter Mann. „Ich will dir mal eine Geschichte erzählen, mein Lieber.“ Marc weiß nicht so recht, aber der Mann wirkt weder verärgert noch genervt. Mit einer ruhigen Stimme und einem Lächeln im Gesicht kommt der alte Mann langsam näher. „Ich habe 35 Jahre lang für die Straßenreinigung gearbeitet. Das war eine tolle Zeit. Aber früher sah die Welt auch noch anders aus. Ich bin leider verabredet. Aber komm doch nächste Woche wieder hier vorbei, dann setzen wir uns hier vorne auf die Bank. Dann erzähle ich dir von früher.“ Eigentlich möchte Marc sagen, dass er keine Zeit hat, viel zu tun, Termine. Aber das ist nicht wahr. Ihm fehlen die Kontakte, die Menschen, mit denen er sich nicht mehr treffen kann. „Na gut, aber nur auf Abstand.“, sagt er. „Aber selbstverständlich, ich bin ja nicht lebensmüde“, lacht der alte Mann. „Ich bin übrigens Alfred.“ „Dann bis nächste Woche, Alfred“, sagt Marc. „Selbe Zeit, selber Ort.“ Alfred antwortet: „Genau, ich freu mich schon!“ Dann gehen sie beide ihrer Wege und Marc ist schon ganz gespannt auf den nächsten Sonntag.

Keine Scheu vor Mehrweggeschirr in Corona-Zeiten

Der Coffee-to-go schmeckt gerade jetzt besonders gut, doch das ist kein Grund einen Einwegbecher zu benutzen, der im schlimmsten Fall, in der Umwelt und nicht im Abfallbehälter landet.

Der Hannoccino setzt auch im Rahmen der Europäischen Woche der Abfallvermeidung ein Zeichen für Umwelt- und Ressourcenschutz. Dafür haben wir dem roten Umwelthelden sportliche Unterstützung an die Seite stellen dürfen. RECKEN-Kapitän Fabian Böhm, Rechtsaußen Jannes Krone haben bei Buck´s Backparadies erklärt, warum sie, gerade in Corona-Zeiten, Verantwortung für die Umwelt übernehmen und warum der Hannoccino bedenkenlos genutzt werden kann. Was genau DIE RECKEN erzählt haben erfahrt ihr auf www.hannoccino.de

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